Therapeutische Angebote der Hochgrat Klinik
Ein guter Start, ein herzliches Willkommen und eine klare Einführung in die Therapeutische Gemeinschaft ist unser Anliegen. Ein Aufnahmegespräch mit einem Therapeuten sowie eine medizinische Untersuchung erwartet Sie in den ersten Tagen. Zudem erwarten Sie im Rahmen einer ausführlichen Einführungs-Woche folgende Veranstaltungen:
Begrüßungsrunde (Aufnahmevisite am Abend der Anreise)
Unsere medizinisch-therapeutische Leitung sowie unser Pflegedienst freuen sich, Sie in der Runde unserer neuen Patienten kennen zu lernen. Sie haben hier die Möglichkeit, sich mit Ihrem Anliegen vorzustellen.
Begrüßung im Gesamtteam
Unser Geschäftsführer Dr. Georg Reisach begrüßt wöchentlich unsere neuen Patienten persönlich und stellt bei dieser Gelegenheit seine Mitarbeiter vor.
Einführung ins Behandlungskonzept
Hier stellen Ihnen Mitarbeiter aus der medizinisch-therapeutischen Leitung das Behandlungskonzept unserer Klinik detailliert vor.
Gemeinschaftstherapie und Einführung in das 12-Schritte-Programm
Nach einer Vorstellung in der Gemeinschaftstherapie am nächsten Morgen nehmen Sie an einer Einführung in die 12-Schritte-Gruppen und das 12-Schritte-Programm teil.
Gruppe der Neuen
In dieser Gruppe, die von unserem Diensthabenden Arzt geleitet werden, haben Sie die Möglichkeit, eventuelle Anfangsschwierigkeiten in wohlwollender Atmosphäre zu besprechen.
Der Wunsch, von anderen Menschen angenommen zu sein, gehört zu den tiefsten menschlichen Motiven. Die moderne Hirnforschung zeigt, dass Menschen auf Dauer nur gesund bleiben, wenn sie zwischenmenschliche Nähe und Zuwendung erleben. Umgekehrt heißt dies, dass sich ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen (insbesondere für seelische Erkrankungen) ergibt, wenn menschliche Nähe und emotionale Offenheit entbehrt werden muss.
Die Bonding-Psychotherapie ist ein therapeutisches Verfahren, mit dem Patienten, die in ihrem Leben eher einen vermeidenden Bindungsstil entwickelt haben, den tiefen inneren Wunsch nach zwischenmenschlicher Nähe in sich wieder-entdecken und wieder-erleben können. Die Bonding-Therapie, die vom US-amerikanischen Arzt Dr. Dan Casriel entwickelt wurde, gibt Patientinnen und Patienten - unter Anleitung ausgebildeter Psychotherapeuten – die Möglichkeit, körperliche Nähe zu erproben und emotional zu erleben. Die "Nähe-Übungen" der Bonding-Therapie (gegenseitiges schützendes Halten, Übungen mit Umarmung) haben ausschließlich therapeutischen und keinen sexuellen Charakter (sexuelle Kontakte zwischen Patienten sind in den Kliniken verboten und führen zu sofortiger Entlassung).
Die Bonding-Therapieangebote unserer Klinik werden nur solchen Patienten empfohlen, von denen wir aufgrund therapeutischer Überlegungen annehmen, dass diese Therapie hilfreich sein kann. Die Therapie wird auf freiwilliger Basis nach entsprechender Indikationsstellung durchgeführt.
Jede Person entwickelt im Laufe ihres Lebens ein inneres Schema, nach dem sie andere Menschen nicht nur betrachtet und bewertet, sondern nach dem sie auch selbst handelt bzw. auf Andere reagiert. Wir nennen dieses Schema, das überwiegend unbewusst funktioniert (d. h., ohne dass wir darüber nachdenken) die "innere Einstellung" eines Menschen. Erfahrungen, die wir - vor allem in der frühen prägenden Phase unseres Lebens - mit Anderen gemacht haben, können z. B. dazu führen, dass unsere Empfindungen und Verhaltensweisen in bestimmten Situationen nach einem ängstlichen Schema ablaufen. Ebenso gut kann es sein, dass wir aufgrund früherer Erfahrungen - in unserem Erleben und Verhalten, ohne dies bewusst zu bemerken, von gehemmten, misstrauischen oder feindseligen inneren Kognitionen geleitet werden. Die "Einstellgruppe" bietet die Möglichkeit, "innere Sätze" und Überzeugungen, die uns an einem erfüllten Leben hindern, zu identifizieren und therapeutisch zu bearbeiten. Neue, konstruktive, lebensbejahende Einstellungen werden angeboten und können in geschütztem Rahmen in Übungs-Szenen eingeübt werden, im Sinne einer kognitiven Umstrukturierung.
Durch den Ausdruck und das Üben in der Gruppe werden Gefühle, die mit den jeweiligen inneren Einstellungen des betroffenen Patienten zusammenhängen (z. B. Angst, Ärger, Schmerz, Sehnsucht), wieder-erlebt, so dass sie therapeutisch bearbeitet werden können. Dies macht es dem Patienten möglich, sich von alten, das Leben behindernden Einstellungen zu befreien und neue zu erwerben. Die daraus resultierenden Verhaltensänderungen können von unseren Patienten anschließend in der Therapeutischen Gemeinschaft als einem idealen, geschützten Übungsfeld erprobt und positiv verstärkt werden.
Zusätzlich zum Aufnahmegespräch bei Beginn sowie dem Abschlussgespräch bei Ende der Therapie findet wöchentlich ein therapeutisches Einzelgespräch statt. In den Einzelgesprächen werden persönliche Themen besprochen und der Therapieverlauf geplant. Der Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit während des stationären Aufenthaltes liegt jedoch in den Gruppen-Psychotherapien und in den Erfahrungen, die im Rahmen der "Therapeutischen Gemeinschaft" gemacht werden können.
Morgenmediation
Jeden Morgen beginnen wir gemeinsam den neuen Tag mit einer 10-minütigen Besinnung und Einstimmung bei unserer gemeinschaftlichen Morgenmeditation. Aus einem Meditationsbuch lesen Patienten den Text für den jeweiligen Tag, den wir in Stille auf uns wirken lassen. Zum Abschluss folgt täglich ein Spruch aus dem Sanskrit, der mit folgenden Worten beginnt: „Achte gut auf diesen Tag, denn er ist das Leben….“ So werden wir daran erinnert, dass das Leben immer wieder nur im gegenwärtigen Augenblick erfahrbar ist.
Zeit der Stille
Einen Anker im Tag zu finden, sich sammeln und zur Ruhe kommen ist Ziel unserer Zeit der Stille. Täglich von 12:00 bis 12:30 wird die Betriebsamkeit in unserem Hause für eine halbe Stunde unterbrochen. Es kehrt Ruhe ein, und die Patienten und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich bei nebenstehenden Angeboten zu entspannen und Kraft zu sammeln für die zweite Tageshälfte.
Progressive Muskelrelaxation (PMR)
Bei der Progressiven Muskelrelaxation handelt es sich um ein Entspannungsverfahren, welches von dem schwedischen Arzt Edmund Jacobson in den zwanziger Jahren entwickelt wurde. Jacobson hatte erkannt, dass durch das abrupte Loslassen nach einer gezielten Anspannung einzelner Muskelgruppen eine nachweislich bessere psychische und physische Entspannung erreicht werden kann. Die Wirkung dieses Entspannungs-Verfahrens ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien nachgewiesen und untermauert.
Die PMR ist eine sehr leicht und schnell zu erlernende Methode, die bereits nach wenigen Sitzungen unter Anleitung selbst unter Eigenregie im Alltag durchgeführt werden kann.
Stille Meditation
Dieses Angebot ist besonders hilfreich für Menschen, die eher im Außen verankert sind, sich leicht in wechselnden Gedanken und Gefühlen verlieren und sich daher nach innerer Zentrierung sehnen. Es richtet sich sowohl an Patienten mit als auch ohne Meditationserfahrung. Die Struktur der Veranstaltung besteht aus drei Teilen: einem stillen Sitzen mit bewusster Konzentration auf den Atem, einem gemeinschaftlichen "Tönen" und einem abschließenden kurzen Erfahrungsaustausch. Die Stille Meditation kann als Hilfsmittel verstanden werden, einen vom Alltagsbewusstsein unterschiedenen Bewusstseinszustand zu üben, in dem das gegenwärtige Erleben im Vordergrund steht, frei von subjektiven Bewertungen der Vergangenheit (Erinnerungen) und der Zukunft (Pläne, Ängste usw.).
Wenn die Gedanken fast ausschließlich um das Essen kreisen....
Sind Ihre Gefühle und Ihre Bedürfnisse zu essen auf ungute Weise miteinander verknüpft? Möchten Sie wieder genussvoll und natürlich essen?
In der Essstruktur/ Esssuchtgruppe behandeln wir Essstörungen, wie Magersucht, Bulimie, Adipositas sowie atypische Essstörungen mit Hilfe von gesprächs- und verhaltenstherapeutischen Methoden ergänzt durch körpertherapeutische Elemente.
Ziel ist, analog zur Suchtarbeit nach dem 12-Schritte-Programm, mit Unterstützung der Therapeutischen Gemeinschaft das gesundheitsschädigende Verhalten aufzugeben. Gleichzeitig werden die Patienten zur Förderung ihrer Selbstfürsorge angeregt und ermutigt.
Genussvoller Umgang mit dem Essen
Die Essstruktur/ Esssuchtgruppe bietet ernährungstherapeutische Begleitung für Menschen mit Anorexie, Bulimie, Binge Eating und atypischen Formen. Der genussvolle Umgang mit dem Essen, die Integration einer gesunden Ernährung in den Alltag sowie die Entwicklung eines natürlichen Hunger- und Sättigungsgefühls sind Erfolge unserer Therapie. Die Entwicklung eines tieferen Verständnisses für Abhängigkeiten und deren körperliche, psychische, soziale und spirituelle Aspekte sichern eine nachhaltige Genesung.
Das Behandlungskonzept unserer Klink geht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Essstörungen somit in besonderer Weise ein. Wir entwickelten ein spezifisches Anti-Diät-Programm auf Basis einer vitalstoffreichen Vollwertkost. Wir fördern einen stark strukturierten, bewussten Umgang mit dem Essen. Vorgegebene Portionsgrößen, tägliche Treffen in der Gruppe im Anschluss an das Mittagessen sowie Unterstützung bei der Loslösung von süchtigen Tendenzen sind Inhalte der Therapie, die darüber hinaus folgende Ziele verfolgt:
- Gefühle und Bedürfnisse zulassen und sich damit zeigen
- Suchtklarheit entwickeln
- mit Rückfällen konstruktiv umzugehen
- Erarbeitung einer persönlichen Essstruktur für Zuhause
TeilnehmerInnen der Essstruktur können lernen, Essen wieder als physiologische Notwendigkeit zu erleben, statt es als Ersatz für verdrängte Gefühle und Bedürfnisse zu missbrauchen.
In der Familientherapie besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit Familienangehörigen Lösungsmöglichkeiten für schwierige Beziehungskonstellationen zu erarbeiten. In Respekt vor den konkreten Lebensstilen und Entscheidungen der einzelnen Familien, führt Familientherapie die Beteiligten zu ihrer eigenen Lösung und zur Verständigung über gemeinsame Ziele. Es besteht die Möglichkeit, Paar- oder Familiengespräche zu führen oder auch an einer einwöchigen Familienwoche teilzunehmen. Diese Familienwochen stellen ein Alleinstellungsmerkmal der Reisach Kliniken dar, sie werden bundesweit in keinen anderen psychosomatischen Akut-Kliniken angeboten.
Erlebnisintensive Methoden, wie die Arbeit an Beziehungsvisionen, die transaktionale Analyse, Skulpturarbeit, systemische Aufstellung, therapeutische Spiele, Vorträge und Rituale zeichnen unsere Familienwoche aus.
Beziehung, Verbindung und Entwicklung
Der Kompetenzzuwachs jedes einzelnen Familienmitgliedes ist höchstes Ziel der Familientherapie. Respektvolle, lösungsorientierte Kommunikation in Beziehung und Entwicklung des individuellen Menschen im System sind weiterführende Ziele. Die gemeinsamen Erlebnisse und veränderten Erfahrungen und Sichtweisen erleichtern unseren Patienten den Übergang in den Alltag nach der Klinik erheblich.
Somit haben unsere Patientinnen und Patienten die Gelegenheit, ausgewählte erwachsene Angehörige für eine Woche mit in die Therapie einzuladen. Mit einer Gruppe von bis zu 6 Paaren oder Familien arbeiten unsere Therapeuten dann workshopartig. Das zentrale Anliegen der Familientherapiewoche ist den Übertritt in den Alltag nach der Klinikzeit gut vorzubereiten: hier können Kommunikation und Verständigung geübt, belastende Themen aufgeräumt, Eigenständigkeit und Gemeinsamkeit weiterentwickelt und zu erwartende Änderungen ausgehandelt werden. Am häufigsten werden Partnerinnen oder Partner eingeladen. Ebenso ist es jedoch möglich Eltern, erwachsene Kinder oder erwachsene Geschwister einzuladen.
Die Anmeldung erfolgt vor Ort über das Sekretariat der Chefärztin. Die Familientherapie ist keine Kassenleistung. Die Klinik bietet dies den Patientinnen und Patienten kostenfrei an, für die teilnehmenden Familienangehörigen ist eine Gebühr zu entrichten.
Ansprechpartnerin ist Heidi Caccece.
Die Termine 2024
07.10. - 11.10.2024 mit Heidi und Albert
28.10. - 01.11.2024 (inkl. Feiertag) mit Heidi und Inge
18.11. - 22.11.2024 mit Heidi und Albert
Viele Frauen sehen sich in dieser Zeit häufig mit Mehrfachbelastungen konfrontiert. Familie und Beruf zu vereinen und gleichzeitig den eigenen Leistungs- oder Lebensidealen gerecht zu werden, sind hohe Anforderungen für die Frau und lösen häufig ein Gefühl der Überforderung aus.
Die Frauengruppe soll Patientinnen speziell bei der Auseinandersetzung mit individuellen geschlechtsbezogenen Themen unterstützen. Besonders wird es auch um co-abhängiges und beziehungssüchtiges Verhalten in der Partnerschaft gehen. Bisher verdrängte Gefühle und Konflikte werden bewusst und daran anschließend wiedererlebt und durchgearbeitet. Ziel ist die Entwicklung einer gesunden weiblichen Geschlechtsidentität mit angemessenem Beziehungsverhalten, natürlich, kraftvoll, lustvoll und mit Freude.
Die Gemeinschaftstherapie ist eine Großgruppen-Therapie mit 30-40 Patienten und mehreren Therapeuten. Sie bietet den Patienten die Chance, ihre individuellen psychischen Prozesse in der Patientengemeinschaft weiter zu vertiefen und neue, gesunde Verhaltensweisen einzuüben.
Die Ursachen der meisten seelischen Erkrankungen finden sich in schmerzlichen Beziehungserfahrungen. Die Gemeinschaftstherapie bietet einen geschützten und wohlwollenden Rahmen, um neues konstruktives Verhalten in einem sozialen Feld einzuüben. Hierfür gibt es hilfreiche Anleitungen: Mit der „Beziehungsklärung“ beispielsweise wird dazu ermutigt, Unangenehmes auszusprechen, Konflikte zu klären, Grenzen zu setzen und damit Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse zu übernehmen. Wichtige strukturelle Fähigkeiten werden hierbei erlernt und ein gesünderer Umgang mit herausfordernden Alltagssituationen vorbereitet.
Auch stärkt das Arbeiten in der Gemeinschaftstherapie unmittelbar die eigene Selbstliebe und Selbstfürsorge. Durch ehrliche Selbstoffenbarung im Kreis der Mitpatienten wird beispielsweise bei einer „Mitteilung zu sich selbst“ trainiert, zu den bisher oft unterdrückten eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu stehen. Die Offenbarung in der Großgruppe ist zugleich ein Schritt der positiven Annahme eigener Stärken und Schwächen und schafft damit die Voraussetzung, realistischere und befriedigendere Beziehungsformen zu entwickeln.
Auf unterschiedlichen Ebenen wird die Eigenverantwortung der Patienten gefördert: Sie werden geschult, die Sitzungen der Gemeinschaftstherapie selbst zu moderieren und lösungsorientierte gewaltfreie Kommunikationsformen werden kontinuierlich eingeübt.
Eine hochwertige und vollwertige Ernährung ist die Basis für körperliche, seelische und geistige Gesundheit.
Unser professionelles Küchenteam bietet Ihnen ausgewogene Kost, die sich an den Richtlinien der vitalstoffreichen Vollwerternährung nach Dr. Bruker orientiert. Die Verarbeitung von hochwertigen, frischen Rohstoffen und biologischen Lebensmitteln ermöglicht unseren Patienten Freude und Genuss am Essen verbunden mit einer hochwertigen Ernährung.
Zum Beispiel wird unser gesamtes verwendetes Mehl vor der Verarbeitung frisch, aus kontrolliert biologischem Getreide, selbst gemahlen. Auch Eis stellen wir selbst her.
Diese Ernährungsform ist auch die Grundlage der alternativ wählbaren vegetarischen Kost sowie medizinisch notwendiger Diäten und Sonderkostformen, die nach ärztlicher Verordnung zur Anwendung kommen. Bei Bedarf wird mit Hilfe unserer Diätassistentin / Ernährungstherapeutin und des Küchenteams ein individueller Ernährungsplan erstellt.
Sonderkostverordnungen
Die hochwertige ausgewogene Kost in unserer Klinik garantiert eine gesunde, abwechslungsreiche und schmackhafte Ernährung, so dass spezielle Diäten für Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelintoleranzen nur bei einer medizinisch notwendigen Indikation verordnet werden.
Wir benötigen daher vor Beginn des Aufenthaltes die entsprechenden medizinisch-wissenschaftlich fundierten Nachweise über Vorliegen einer Allergie oder Intoleranz in Form der vorhergegangenen klinischen Diagnostik, wie z. B. eine Dünndarmbiopsie zur Abklärung von Zöliakie oder eine allergologische Diagnostik, die Anamnese, Hauttests, In-Vitro Bluttestverfahren, diagnostische Diät und Provokationsverfahren beinhaltet.
Sollten Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Mitarbeiterinnen der Aufnahmeabteilung (Tel. 08386/9622-457 oder -452).
2023 können unsere HÜttenmarathons endlich wieder stattfinden! Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Ideale Voraussetzungen für tiefgreifende Genesungserfahrungen bietet der Hütten-Marathon. Außerhalb der Klinik, auf einer Berghütte, bieten wir nach individueller Absprache für ca. 20 Patienten mit 3 Therapeuten über mehrere Tage emotionale Intensivtherapie an.
Die gemeinsame Wanderung sowie die kollektive Alltagsbewältigung schaffen eine hohe Gruppenkohärenz. Durch unterschiedliche Therapieverfahren haben die Patienten die Möglichkeit, bisher unterdrückte Gefühle zu erleben. Durch deren Ausdruck findet die Integration ins Leben statt. Ein Gefühl der Bereicherung und Ganzheit entsteht. Die Patienten selbst vermögen diese Veränderung zu bewirken und zu spüren.
Die haltgebende Nähe der Hüttengemeinschaft, mit dem Erleben von emotionaler Offenheit sowie unmittelbare Naturerfahrungen in der Abgeschiedenheit der Bergwelt, wirken sich sehr heilsam für den Einzelnen aus.
Yoga
Yoga kann uns helfen, gezielt mit unserem Körper, unserem Atem und damit mit uns selbst in Kontakt zu kommen.
Unsere Muskulatur, Sehnen und Bänder werden trainiert und gedehnt.
Wir erfahren Entspannung in besonderer Tiefe durch den Wechsel aus bewussten Körper- und Atemübungen und dem Zur-Ruhe-Kommen am Ende der Yoga-Einheit.
Rücken- und Nackenprobleme können dadurch gelöst werden.
Die Wahrnehmung unseres Körpers wird positiv beeinflusst.
Weitere Körpertherapien
z.B. Körper und Ausdruck, Nähe und Distanz-Gruppe, Einzelkörpertherapien
Neben Körperwahrnehmungs-, Sensibilisierungs-, Atem- und Achtsamkeitsübungen kommen auch Elemente aus Hakomi, Core-Energetic, Bioenergetik, Tanztherapie und Yoga zum Einsatz.
Es kommen Elemente aus der Bewegungs-, Tanz- und Theatertherapie zum Einsatz. Körperorientierte Therapieverfahren, sowie improvisierte Spielszenen, Pantomime, Rhythmusübungen u. a. bieten viele Ausdrucksmöglichkeiten. Wir eröffnen unseren Patienten Erfahrungsräume, in denen sie durch Bewegung und kreatives Tun einen Zugang zu ihren Gefühlen finden.
Jeder unserer Patienten wird von seinem persönlichen Arzt während der gesamten Behandlungsdauer medizinisch betreut. Eine umfassende internistisch-neurologische Eingangsuntersuchung, ggf. die Erstellung eines medizinischen Behandlungsplanes und regelmäßige ärztliche Sprechstunden gewährleisten einen hohen Standard der medizinischen Mitbetreuung. Erfahrene Konsiliarärzte aller medizinischen Fachrichtungen werden für erforderliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen hinzugezogen.
Schwierigkeiten im Ich-Erleben, Selbst-Erleben, sowie im Erleben der anderen Menschen gehören zur innerseelischen Struktur und sind wesentliche Themen dieser Gruppe. Menschen, die schwere Verletzungen oder Traumatisierungen erlebten, leiden häufig unter sogenannten Ich-strukturellen Störungen oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Seelische Zerrissenheit, verwirrende und nicht erfassbare Gefühlszustände sowie impulsive Affekte sind Kennzeichen dieser Beeinträchtigung. Ziele dieser Gruppe sind eine Verbesserung des Umgangs mit Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen, eine Unterstützung der inneren Stabilität sowie ein grundsätzliches Erkennen und Fördern der Ich-Struktur. Dazu gehört auch die achtsame Wahrnehmung der eigenen Affekte und Emotionen, die achtsame Wahrnehmung des anderen Menschen, der Umgang mit inneren und äußeren Bindungen und notwendigen Trennungen.
Die Sozialberatung in den Dr. Reisach Kliniken hat die Hilfe zur Selbsthilfe zum Ziel und gliedert sich in die Bereiche Einzelberatung und Nachsorge-Gruppe.
In der Einzelberatung werden mit den Patienten Themen besprochen, die die Zeit nach der Klinik betreffen, dazu gehören z. B. die soziale Sicherung, Wohnungsfragen, Rentenfragen, Schuldensituationen, Themen, die die Familie oder Partnerschaft betreffen. Den größeren Raum nehmen Orientierungsgespräche ein, mit der Frage, welche Möglichkeiten und Hilfen es gibt, um die Neugestaltung seines Lebens in Angriff nehmen zu können.
In der Nachsorge-Gruppe, die für jeden Patienten gegen Ende seines Aufenthaltes stattfindet, geht es neben kurzer Klärung sozialrechtlicher Fragen, hauptsächlich um das Thema Resilienz. In diesem Zusammenhang werden die 7 Säulen resilienten Verhaltens erörtert, mit dem Ziel, eine größere Zuversicht in seine eigenen Fähigkeiten und Ressourcen wiederzuerlangen. Lebenspraktische Hinweise und das Erarbeiten konkreter Aktionen und Reaktionen in Zusammenhang mit Familie, Chef, Kollegen und Nachbarn spielen dabei eine wichtige Rolle.
Kompetenzförderung und der Glaube an die eigene Kraft bilden somit das zentrale Thema dieser Gruppe.
Wir verstehen unsere Klinik als einen Ort der ganzheitlichen Heilung. Basierend auf einem konfessionsübergreifenden Spiritualitätsverständnis stellen wir Genesung neben biologischen, psychologischen und sozialen Aspekten auch in einen größeren geistigen und spirituellen Zusammenhang.
Ein integrativer therapeutischer Prozess unterstützt den suchenden Menschen, seine je eigene spirituelle Dimension erfahrungsbezogen und von innen geleitet zu entdecken und zu vertiefen. Eine positiv erfahrene Spiritualität birgt erhebliche Ressourcen zur Bewältigung von seelischen Krisen und bietet die Möglichkeit, nachhaltiger Gesundheit. Heilende Kraft wächst aus der Erfüllung von geistig-spirituellen Bedürfnissen, wie nach Sinn, Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen, Zuwachs an transpersonalem Vertrauen und schöpferischer Kreativität.
Frühsport:
Unsere Patienten haben durch das Angebot des Frühsports die Möglichkeit, einen geregelten Tagesrhythmus mit morgendlicher Aktivität zu erlernen. Der bewusste Einstieg in den Tag und die körperliche Aktivität hat antidepressive Wirkung, aktiviert den Kreislauf, verbessert den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und lässt die Patienten durch das Naturerleben heilsame Erfahrungen machen.
Therapeutisch begleitete Wanderungen:
Menschen, die ihrer eigenen Körperkraft immer weniger zutrauen oder ihr körperliches Wohlbefinden vernachlässigten, können durch die Spezialgruppe "Wandern" gezielt etwas für den Aufbau der eigenen körperlichen Kondition tun.
Das Angebot bietet besonders übergewichtigen und depressiven Patienten die Möglichkeit, über körperliche Aktivität in einer Gruppe wieder Bewegungsfreude und ein gesundes Körpergefühl zu erleben. Darüber hinaus bringen die therapeutisch geführten Wanderungen die Patienten in Kontakt mit der Schönheit der Natur und öffnen die Sinne für die erwanderte Umgebung.
Konzentrative Bewegungstherapie:
Bewusstes Wahrnehmen in der Bewegung: im eigenen Handeln, Fühlen und Denken eine leib-seelisch-geistige Ganzheit entdecken und deren freie Entfaltung sind Erfolge unserer Konzentrativen Bewegungstherapie.
Dabei können die Patienten Zusammenhänge des eigenen Verhaltens und Erlebens erkennen und neue Erfahrungen machen.
Stabilisierung ist die erste und besonders wichtige Phase der Traumatherapie. Zentrale Elemente sind Selbstschutz, Selbsttröstung und Selbstfürsorge.
Menschen, die traumatische Ereignisse erlebten, sowie unter ihren Folgen leiden, lernen in dieser Gruppe Möglichkeiten der Stärkung und Selbstwirksamkeit. Da Stabilisierung ein sehr wesentliches Element unseres Therapiekonzeptes ist sowie auch fördernd auf alle anderen Therapiebereiche wirkt, findet diese Gruppe mehrmals wöchentlich statt. Ziel ist das Erlernen von Bewältigungsfähigkeiten und -techniken sowie imaginative Übungen, die hilfreich sind, um mit Folgen der Traumata im Alltag besser umgehen zu lernen.
Sie sind während der gesamten Dauer Ihres Aufenthaltes einer therapeutischen Kleingruppe zugehörig und arbeiten in dieser vertrauensvoll mit ihrem Bezugstherapeuten zusammen. Ziel ist die Vertiefung aller therapeutischen Prozesse und deren Zusammenführung zu einem ganzheitlichen Bild. Wir führen unsere Gruppenteilnehmer dazu hin, biografisch bedingte und aktuelle Konflikte zu reflektieren und aufzulösen.
Dabei kommen tiefenpsychologische Methoden, Techniken der Verhaltenstherapie, Gestalttherapie und systemischen Therapie sowie der humanistischen Psychotherapie zur Anwendung. Um einen kontinuierlichen und intensiven therapeutischen Prozess zu ermöglichen, findet die Gruppe dreimal wöchentlich statt.
Was ist Sucht? Wie wirkt Sucht? Und was bedeutet meine Sucht konkret für mein Leben?
In der Suchtgruppe erfahren die Teilnehmer ein tieferes Verständnis für ihre stofflichen und nichtstofflichen Abhängigkeiten und deren körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Aspekte. Zentrales Ziel ist das Schaffen einer Grundlage für eine dauerhafte Abstinenz und für eine nüchterne und erfüllte Lebensweise. Hierzu werden verschiedene Modelle der Suchtentwicklung und ihrer Phasen sowie suchtspezifische Abwehrmechanismen und Widerstände dargestellt. Im offenen und ehrlichen Austausch entsteht ein Störungsbewusstsein, aber auch ein Genesungsbewusstsein. Die hoffnungsvolle Möglichkeit der persönlichen Neuorientierung wird sichtbar und als erreichbar erfahren. Ein Abstinenzvertrag wird individuell erarbeitet.
Den eigenen Platz in der Familie zu bestimmen, den der Angehörigen zu würdigen sowie Familienbeziehungen zu ordnen, sind Inhalte der Familienaufstellung. Dies eröffnet die Möglichkeit eigenständiger und selbstverantwortlicher im Leben zu stehen.
Mit Hilfe des Therapeuten und der anderen Gruppenteilnehmer kann das eigene Familiensystem im Raum aufgestellt werden. Hierbei kann die bisherige Wahrnehmung durch neue Erkenntnisse und Sichtweisen erweitert werden.
Familienbotschaften werden erkennbar und Verstrickungen können hier aufgelöst werden. Ziel ist es, vermehrt Freiheit für das eigene Leben zu gewinnen und aktiv die eigene Zukunft zu gestalten.
Sterben, Tod und Trauer sind Themen, die in unserer Gesellschaft häufig verdrängt werden.
Viele von uns haben nicht gelernt, mit Verlusterfahrungen und Trauer angemessen umzugehen.
Trauer ist keine Krankheit, die man „bekämpfen“ oder „bewältigen“ muss, aber nicht gelebte Trauer und nicht zugelassene Gefühle wie Ärger, Schmerz, Schuld oder Leere können zu körperlichen oder seelischen Erkrankungen führen.
Die Trauerbegleitungsgruppe in der Klinik bietet den Trauernden einen geschützten Raum um ihren individuellen Weg der Trauer zu gehen und zu lernen, dass Sterben, Trauern und die kreative Gestaltung des Abschiednehmens ein kostbarer Teil unseres Lebens ist.
Die Trauer wahrzunehmen und zuzulassen ermöglicht z. B. eine Klärung ambivalenter Beziehungen zu verstorbenen Menschen.
Die Trauerbegleitung ist konfessionsungebunden und wird durch erfahrene Seelsorgerinnen liebevoll begleitet.
Frauen, die durch körperliche Gewalt oder durch sexuelle Übergriffe traumatisiert wurden, entwickeln sehr ähnliche Symptome und können gemeinsam in einer traumaspezifischen Gruppe behandelt werden. Dabei richtet sich die "schonende Traumatherapie" nicht primär auf Vergangenes sondern zielt auf eine Veränderung von aktuell bestehenden Symptomen und dient damit der Linderung von Beschwerden, der Verarbeitung und der Integration des Erlebten. Folgende Themen werden häufig bearbeitet: Grenzen setzen, Selbstannahme, Schuld, Scham, Weiblichkeit, Umgang mit Familienangehörigen, problematische Sexualität und Ressourcennutzung.
Zur Wirklichkeit unseres Menschseins gehört, dass wir andere verletzen, aber auch von anderen verletzt werden. Solche unverarbeiteten Wunden können zu tiefsitzenden Emotionen wie Wut, Groll oder Hass führen und können unser weiteres Leben stark beeinträchtigen; ja uns sogar krank werden lassen.
Durch Versöhnungsbereitschaft und den Prozess der Vergebung können Beziehungsverletzungen geheilt werden und ein wirkliches Loslassen bzw. ein echter Neuanfang ermöglicht werden. Mit Hilfe des Vergebungskonzepts nach Dr. Konrad Stauss werden Patienten in einer sehr persönlichen Weise durch eine in Vergebungsarbeit ausgebildeten Seelsorgerin in einer Kleingruppe begleitet und unterstützt.